Warum eine Stiftung sinnvoll ist?
Stiftungen im Bereich von Einrichtungen in der Evangelischen Kirche gibt es schon lange. Der Grund dafür: Viele Kirchengemeinden und Einrichtungen suchen zur Finanzierung wichtiger Aufgaben nach alternativen Geldquellen neben den Kirchensteuern.
Die Zahl von evangelischen Gemeindegliedern nimmt deutlich und stetig ab und damit auch die Finanzkraft aus der Kirchensteuerzuweisung. Die Aufgaben bleiben unter sich verändernden Bedingungen, nämlich die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat.
Diese Veränderungen voraussehend wurde in der Ev. Kirchengemeinde Marsberg im Jahr 2010 die unselbständige Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ gegründet. Als finanziellen Grundstock hat die Kirchengemeinde ein Stiftungskapital in Höhe von 100.000,--€ und ein Grundstück mit dem darauf stehenden ehemaligen Pfarrhaus in Bredelar zur Verfügung gestellt.
Welchem Zweck dient die Stiftung "Evangelisch in Marsberg"?
Die Stiftung will die kirchliche, seelsorgerliche, missionarische und diakonische Arbeit in der Ev. Kirchengemeinde Marsberg fördern und unterstützen. Der Stiftungszweck wird vor allem verwirklicht durch die Förderung kirchlicher Angebote für alle Altersgruppierungen. Dies geschieht insbesondere durch
- die Förderung des gottesdienstlichen Lebens der Kirchengemeinde,
- die Förderung der kirchenmusikalischen Arbeit der Kirchengemeinde,
- die Förderung und Unterstützung missionarischer Aktivitäten vor Ort,
- die Förderung diakonischer Aktivitäten und Angebote,
- die Förderung ökumenischer Projekte vor Ort,
- die Unterhaltung von Kirchen und Gebäuden für die genannten Arbeitsbereiche.
Zur Förderung werden Projekte durch das Presbyterium und/oder durch den Stiftungsrat benannt. Es kann auch durch Gruppen, Kreise und Einrichtungen der Kirchengemeinde ein Antrag auf Bezuschussung erfolgen. Nach Beschluss des Leitungsorgans (Stiftungsrat) werden jährlich konkrete Projekte unterstützt und bezuschusst. Die Summe der Ausgaben ist abhängig von den jährlichen Zinserträgen, die sich aus dem Stiftungskapital ergeben.
Die Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ ist also eine „Förderstiftung“.
Wer trägt die Verantwortung für die Arbeit der Stiftung?
Die Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ ist eine „unselbständige Stiftung“.
Bei dieser Stiftungsform wird ein Vermögen einer natürlichen oder juristischen Person (hier: die Ev. Kirchengemeinde Marsberg) zur treuhänderischen Verwaltung übertragen. Eine unselbstständige Stiftung wird grundsätzlich durch das Presbyterium vertreten und hat meistens zusätzlich einen Stiftungsrat, dem die aktuelle Arbeit übertragen ist. Dies ist bei unserer Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ der Fall.
Welche Aufgaben hat der Stiftungsrat?
Der Stiftungsrat hat den Willen der Stifter und Stifterinnen so wirksam wie möglich zu erfüllen.
Seine Aufgaben sind insbesondere
- die Verwaltung des Stiftungsvermögens,
- die Beschlussfassung über die Verwendung der Erträge des Stiftungsvermögens,
- die Fertigung eines ausführlichen Jahresberichts einschließlich des Nachweises der Mittelverwendung,
- die jährliche Einladung der Zustifterinnen und Zustifter zu einer Zusammenkunft (Stifterversammlung).
Welche Zusammensetzung hat der Stiftungsrat?
Die Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ hat einen Stiftungsrat, der aktuell aus 6 Personen besteht. Diesem steht „der Vorsitzende des Stiftungsrates“ vor. Er führt die laufenden Geschäfte der Stiftung gemeinsam mit den Mitgliedern des Stiftungsrates und setzt die Beschlüsse um.
Der Stiftungsrat besteht aus Mitgliedern des Presbyteriums und aus von diesem bestimmten Gemeindegliedern. Derzeit sind das:
- Peter Engels, Vorsitzender des Stiftungsrates
- Alfred Hammer, stv. Vorsitzender des Stiftungsrates
- Angelika Thiele-Reuter, Westheim
- Antje Otto, Westheim
- Artur Radke, Mitglied des Presbyteriums
- Johannes Radke, Mitglied des Presbyteriums
Was hat die Stiftung bisher geleistet? Was tun wir?
Um die Förderung von Projekten zu ermöglichen, ist es das Ziel der Arbeit des Stiftungsrates, Zustiftungen einzuwerben. Dies erfolgt durch eigene und durch Beteiligung an Veranstaltungen, durch Mailingaktionen, den Verkauf von Stiftungsweinen u.a.
- So lädt der Stiftungsrat zum jährlichen Stiftungsmahl im November ein.
- Die Beteiligung am Stadtfest und beim historischen Markt in Obermarsberg mit einem Weinstand gemeinsam mit Aktivitäten der Kirchengemeinde.
- Fahrten in Weingebiete, aus denen der Stiftungswein bezogen wird.
- „Weinwanderung“ mit Verkostung der Stiftungsweine.
- Mailingaktion (Briefe an die Ev. Gemeindeglieder) mit der Bitte um Zustiftung zu Ostern oder in der Adventszeit.
- Verkauf von Stiftungsweinen
- Zustiftungen anlässlich von persönlichen Anlässen (Geburtstage, Jubiläen u.a.) oder bei Sterbefällen.
- Beteiligung an Ausschreibungen des „Kunstpreis HSK“, gemeinsam mit der Papengesellschaft.
Wo steht die Stiftung heute finanziell?
Insgesamt konnte in den vergangenen Jahren seit Gründung der Stiftung „Evangelisch in Marsberg“ im Jahre 2010 das Stammkaptal von € 100.000 auf 415.000,00€ anwachsen (Stand 2024).
Der Stiftung gehört auch das ehemalige Pfarrhaus in Bredelar. Dieses bringt Einnahmen aus der Vermietung, andererseits muss das Gebäude auch unterhalten werden.
Was hat die Stiftung seit ihrem Bestehen gefördert bzw. unterstützt?
Seniorenarbeit
4 mal im Jahr lädt die Ev. Kirchengemeinde ihre Seniorinnen und Senioren ab dem 70 Lebensjahr zu Geburtstagsfeiern ein. Die Stiftung übernimmt jeweils die Bewirtung und die Dekoration dieser beliebten Veranstaltung.
Kinder- und Jugendarbeit
ist ein Arbeitsschwerpunkt der Kirchengemeinde. Jährliche Freizeiten und andere Aktivitäten unterstützt die Stiftung. So wird z.B. Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien die kostenfreie Möglichkeit der Teilnahme gegeben.
Kinderbibelwochen, Kinderklostertage und Kinderferienwochen werden gefördert.
Kirchenmusik und Kulturarbeit
Die Arbeit des Ev. Kirchenchores unterstützt die Stiftung durch Anschaffung von Notenmaterial, durch Bereitstellung von Mitteln für Konzerte, u.a.
Die Arbeit der Jugendband wurde möglich durch die Anschaffung von Instrumenten und einer Verstärkeranlage.
Im 500. Gedenktag der Reformation verantwortete die Stiftung (gemeinsam mit der Papengesellschaft) die Ausstellung im Kloster Bredelar zum Thema „Bibel und Bild“.
Einige Werke wurden auch in den Gemeindekirchen in Bredelar, Marsberg und Westheim ausgestellt.
Ebenso verantwortete die Stiftung im Jahr 2019 die Ausschreibung eines Kunstprojekts zum Thema „Menschenrechte. Die eingereichten Arbeiten wurden ebenfalls im Kloster Bredelar und den Ev. Kirchen der Kirchengemeinde ausgestellt. Das ausgelobte Preisgeld stellte die Stiftung zur Verfügung.
Diakonische Arbeit
Im Bereich der Kirchengemeinde existiert der Ev. Jona-Kindergarten. Für die Ausstattung der Räume und die Beschaffung von pädagogischem Material gab die Stiftung finanzielle Beiträge.
Der Ökumenische Warenkorb hilft benachteiligten Familien und Einzelpersonen bei der täglichen Lebensbewältigung mit Lebensmitteln. Hier unterstützt die Stiftung mit Geldbeträgen zur Anschaffung von Kühlgeräten und Lebensmitteln.